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Synagoge "Beth Zion"

Von Alexander Glintschert.

Das Synagogengebäude 2003

Die ehemalige Synagoge “Beth Zion” auf dem Hinterhof der Brunnenstraße 33, aufgenommen im Jahre 2003

Quelle: Alexander Glintschert (2003).

“Das ist das Tor, durch das die Gerechten eintreten werden.”

So steht es in von der Witterung verblaßten, hebräischen Lettern über der Eingangstür. Schwer zu lesen ist sie, diese Inschrift.

Lange Jahre allerdings war dieses Tor verschlossen. Niemand trat mehr hindurch, keine Gläubigen kamen zum Gottesdienst. Still war es geworden in und um die Synagoge. Mehr als sechzig Jahre lang schien sie dem Verfall anheimgegeben...

Obwohl mitten in Berlin gelegen, ist diese Synagoge heute wohl kaum noch jemandem bekannt. Tag für Tag gehen die Menschen die Brunnenstraße entlang, auf und ab. Und Tag für Tag laufen sie vorbei und nehmen keine Notiz von der Synagoge. Denn von der Straße aus ist sie nicht zu sehen. Allein und versteckt steht sie auf dem Hinterhof der Nummer 33. Nur eine kleine Gedenktafel neben dem Eingang Nummer 33 gibt einen Hinweis - immerhin. Doch welcher vorbeieilende Passant hat diese wohl jemals bemerkt?

Begründet wird die Synagoge Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts von dem jüdischen orthodoxen Verein “Beth Zion”, was übersetzt soviel bedeutet wie Haus Zion. Damals gibt es überall in der Stadt solche Privatsynagogen. Dies hat mehrere Gründe. Die Gemeindesynagogen, die es in Berlin gibt, können die religiösen Bedürfnisse der inzwischen mehr als 100 000 Juden schon längst nicht mehr befriedigen. Gab es 1870 in Berlin noch lediglich drei Gemeindesynagogen, die sich zudem alle in Berlin-Mitte befanden, so sind es bis 1912 immerhin schon acht. Doch auch diese reichen nicht aus. Dazu kommt, daß es Juden am Schabbat verboten ist, jegliche Art von Technik zu benutzen. Sie müssen den Weg in die Synagoge also zu Fuß zurücklegen. Für viele der - insbesondere älteren - jüdischen Gläubigen, ist der Weg zu den großen Gemeindesynagogen nach Mitte jedoch zu weit und zu mühsam.

Da es nach jüdischem Brauch zulässig ist, einen Gottesdienst abzuhalten, wenn mehr als zehn Familien (genau genommen zehn Männer) zusammenkommen, schließen sich daher insbesondere aus dem Osten zugereiste Juden oft zusammen und errichten eigene Bethäuser oder -stuben. Solche Zusammenschlüsse dienen jedoch nicht nur der Ausübung der Religion, sondern oft auch der Wohltätigkeit und der Einrichtung eigener Religionsschulen.

Einer dieser Vereine ist in der damaligen Zeit auch der jüdische orthodoxe Verein “Beth Zion”, der 1879 gegründet wird. Im Unterschied zu vielen anderen solchen Vereinen wird er jedoch von vorwiegend deutschen Juden, die aus den östlichen Gebieten des Landes nach Berlin gekommen sind und in der Rosenthaler Vorstadt leben, gegründet. Sie sind als Deutsche in Berlin anerkannt und genießen damit ein Privileg, das den sogenannten Ostjuden leider nie zuteil wird, die vorwiegend aus Osteuropa und Rußland stammen und aufgrund von in ihrer Heimat stattfindenden Pogromen ursprünglich in die USA hatten auswandern wollen, mangels ausreichender Geldmittel jedoch in Berlin bleiben müssen und sich vorwiegend in der Spandauer Vorstadt und im Scheunenviertel ansiedeln.

In der Brunnenstraße 120 richtet sich der Verein “Beth Zion” 1891 seine erste Synagoge ein. Doch schon im Jahre 1893 zieht der Verein in die Brunnenstraße 10 um. Im dortigen Gebetsraum finden 270 Betende Platz, was jedoch nicht lange ausreicht. Ende der zwanziger Jahre zählt der Verein bereits 450 Mitglieder. Darüber hinaus ist heute über diesen jüdischen Verein leider wenig bekannt.

In den Anfangsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts ist er jedoch von einiger Bedeutung für die zahlreichen Juden in der Rosenthaler Vorstadt. Aufgrund ihres zahlenmäßigen Zuwachses entschließen sich die Vereinsmitglieder schließlich, eine eigene, private Synagoge einzurichten. Das Haus und das Gelände der Brunnenstraße 33 gehören damals dem nichtjüdischen Schirmfabrikanten Fritz Hellwig. Das Vorderhaus war bereits in den Jahren 1855 bis 1860 entstanden und ist damit heute eines der ältesten erhaltenen Gebäude in der Brunnenstraße. Hellwig läßt im Hof des Grundstücks ein neues Gebäude errichten, das von Anfang an für die spätere Nutzung als Synagoge vorgesehen ist.

Eines der Rundfenster der Synagoe

Eines der Rundfenster der Synagoge - die einst eingelassenen Davidsterne sind heute verloren.

Quelle: Alexander Glintschert (2003).

Damit stellt die Synagoge “Beth Zion” unter den anderen Privatsynagogen eine kleine Besonderheit dar, sind diese doch meist nur zur Synagoge umgewidmete ältere Bauten. Dennoch bleibt das neue Gebäude im Besitz des Schirmfabrikanten und wird von ihm an den Verein vermietet. Der Kontakt zwischen dem Verein und der aus dem Berliner Süden stammenden Familie Hellwig scheint sich allerdings auf diese geschäftliche Beziehung zu beschränken, auch wenn die Familie zu einigen jüdischen Nachbarn freundschaftliche Beziehungen unterhält.

Am 25. September 1910 wird die neue Synagoge eingeweiht. Ein rechteckiger Bau aus Ziegelmauerwerk ist nun das neue Gotteshaus des Vereins. Im Obergeschoß reihen sich an der Längsseite vier charakteristische Rundfenster mit Zierrändern aus Backstein aneinander. Ihre Scheiben sind aus farbigem Glas und haben hölzerne Rahmen in Form von Davidssternen. Auch auf dem Giebel ist ein solcher, vermutlich metallischer Stern angebracht. Im Inneren tragen sechs schlanke Säulen eine in Holz gefaßte Empore. In der Nähe dieser Säulen stehen prächtige, kunstvoll gearbeitete Leuchter. Ebenso kunstvoll sind die schweren Decken auf der Bimah, dem Thora-Lesepult, das sich in der Mitte des Raumes befindet. Während der Gottesdienste des Vereins wird hier aus der Thora vorgelesen. Im Dach des Saales ist ein Oberlicht aus farbigem Glas eingelassen.

Eines der Rundfenster der Synagoe

Die Inschrift über dem Eingang im Jahre 2003.

Quelle: Alexander Glintschert (2003).

Heute vermutet man, daß es neben der Synagoge auch noch einen Anbau gegeben hat, in dem sich eine Quelle befand - dieser Anbau diente vermutlich als Mikwe - als heiliges Quellbad für heilige Waschungen. Gefunden wurde er bis heute leider nicht. Über der Eingangstür wird die eingangs zitierte Inschrift in hebräischen Buchstaben angebracht. Sie ist bis zum heutigen Tage unverändert erhalten geblieben und wurde weder zerstört noch übermalt oder irgendwie restauriert.

1920 ist die Synagoge eine von ungefähr einhundert Privatsynagogen in Berlin. Sie ist keine kleine Synagoge, denn sie bietet insgesamt 520 bis 570 Plätze - die Quellen sind sich da nicht so recht einig. Sicher ist jedoch, daß nach jüdischem Brauch die Plätze im Parterre den Männern vorbehalten sind, die an drei Seiten um die Bimah herum sitzen. Die Frauen nehmen während des Gottesdienstes auf den Seiten der Empore Platz. Direkt zu dieser Empore gibt es neben den beiden Treppen im Inneren der Synagoge noch einen weiteren Aufgang, der in Form einer Treppe an der Außenseite der Synagoge hinaufführt.

Der erste Rabbiner in der neuen Synagoge ist Dr. Levy Höxter (1863-1927). Er amtiert von 1892 bis 1927 bei “Beth Zion”. Nach seinem Tode - er liegt auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee begraben - wird Dr. Jecheskel Landau sein Nachfolger.

In den zwanziger Jahren blüht in der Rosenthaler Vorstadt das jüdische Leben. Viele jüdische Geschäfte sind hier zu finden. Die Mitglieder des Vorstandes und die Repräsentanten des Vereins “Beth Zion” wohnen damals fast alle in der Brunnenstraße oder ihrer näheren Umgebung - in der Elsässer-, der Veteranen-, der Anklamer und der Bernauer Straße. Dies läßt sich dem Jüdischem Adreßbuch von 1929/1930 entnehmen. “Beth Zion” ist also in der damaligen Zeit ein vorwiegend lokal agierender Verein. In der Anklamer Straße 20 befindet sich beispielsweise damals das Heim des Jugendbundes “Beth Zion”.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten nehmen die Judenverfolgungen in den dreißiger Jahren mehr und mehr zu, bis sie in der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938, der sogenannten Reichskristallnacht, einen ersten dunklen Höhepunkt finden. In dieser Nacht wird die Synagoge von den randalierenden Horden entweiht und ausgeraubt, das Innere stark zerstört. Daß das Gebäude selbst erhalten bleibt - im Gegensatz zu vielen anderen Synagogen -, verdankt es wohl nur seiner Hoflage. Man fürchtet wohl, das Feuer könne auf die Wohnhäuser überspringen, und verzichtet auf eine Inbrandsetzung. In jener Nacht dürften auch die Rundfenster zerstört worden sein - die Davidsterne in ihren Rahmen sind verloren. Mitglieder der Gemeinde kommen nach heutigem Stand der Kenntnisse in jener Nacht wohl nicht zu Schaden. Es wird vermutet, daß sie vorher gewarnt wurden und sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.

Danach ist die Synagoge nicht mehr benutzbar. Sie muß geschlossen werden. So wird Jecheskel Landau ihr letzter Rabbiner. Wenig später ersucht die benachbarte Pharmazie-Fabrik Dr. Hugo Remmler darum, das ehemalige Bethaus als Lagerraum erwerben zu können - und erhält von den Nationalsozialisten rasch die entsprechende Genehmigung. Sofort geht man daran, einen Durchbruch zum benachbarten Fabrikgrundstück zu schaffen und wählt dafür ausgerechnet den Standort des Thoraschreins, der dabei unwiederbringlich verlorengeht.

1939 fliehen die Landaus nach New York. Jecheskel Landau kehrt nicht wieder nach Deutschland zurück. Bis zu seinem Tod im Jahre 1965 lebt er in New York und ist dort als Rabbiner und Prediger tätig. Er und seine Familie helfen dort anderen deutsch-jüdischen Flüchtlingen durch ihre Mitarbeit im Emigranten-Hilfsverein “Hebrew Immigrant Aid Society”. Das Schicksal der anderen Mitglieder des Vereins ist hingegen heute weitestgehend unbekannt - wahrscheinlich fielen die meisten den Nationalsozialisten in die Hände und starben wie so viele andere ihrer jüdischen Leidensgenossen in den Konzentrationslagern. Der Verein “Beth Zion” ist damit wohl untergegangen. Geblieben ist nur das Gebäude der Synagoge.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Untergang des faschistischen Deutschlands wird schließlich 1949 auch die pharmazeutische Fabrik Dr. Hugo Remmler enteignet. Da sich jedoch kein jüdischer Alteigentümer auffinden läßt, übernimmt die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft das Gebäude und vermietet es an den VEB Pharmazeutische Werke. Dieser nutzt die ehemalige Synagoge jedoch nur als Lager für Pappe. Auch der VEB Berlin-Kosmetik, der einige Jahre später das Firmengelände in der Anklamer Straße und auch das Gebäude der ehemaligen Synagoge übernimmt, führt es zunächst keiner anderen Bestimmung zu.

Im Jahre 1982 erhält der VEB Berlin-Kosmetik schließlich die Erlaubnis, das Innere der Synagoge umzubauen. Eine neuerliche Nutzung des Gebäudes als Synagoge wird dabei offenbar nie in Betracht gezogen. Zwar beginnen 1984 die Umbauarbeiten unter Auflagen der Jüdischen Gemeinde, doch wird von Berlin-Kosmetik lediglich die Fassade restauriert. Im Inneren hingegen wird in der Höhe des Bodens der Empore eine Zwischendecke eingezogen. Im ehemaligen großen Synagogenraum entstehen nun zwanzig kleine Büros, die in beiden Etagen von einem Mittelgang links und rechts abgehen. Eines der vier im Untergeschoß paarweise mit Rundbögen zusammengefaßten Fenster wird durch eine Tür aus Aluminium-Profilen ersetzt. Nur die Inschrift über der Eingangstür bleibt erhalten und erinnert in jenen Jahren an die ehemalige Bestimmung des Gebäudes. Mit der Zeit verschwinden mit den bröckelnden Steinen nach und nach auch die Erinnerungen. Die Zeitzeugen, die vielleicht noch etwas zur Geschichte der Synagoge ”Beth Zion” in der Brunnenstraße hätten erzählen können, sind bald nicht mehr auffindbar.

Nach dem Ende der DDR gibt der ehemalige DDR-Betrieb 1992 den Standort in der Anklamer Straße auf - zurück bleibt verlassen das Synagogengebäude. In jenem Jahr beginnt die lange Zeit des Leerstands. Die Jüdische Gemeinde Berlin hat keinen Zugriff auf das Gebäude. Eigentümer des Geländes und des Gebäudes ist inzwischen die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) als Nachfolgerin der Kommunalen Wohnungsverwaltung (KWV) - wie sich jedoch bald herausstellt, nicht allein. Es bestehen Rückübertragungsansprüche von seiten der Nachfahren des Fritz Hellwig, der die Synagoge einst erbauen ließ. Doch deren Klärung zieht sich hin, und solange ist die WBM nicht an einer Investition in eine Restaurierung interessiert.

Inzwischen beginnen sich jedoch Anwohner für die Geschichte des eigentümlichen Gebäudes im Hinterhof der Brunnenstraße 33 zu interessieren. Sie und einige andere Interessierte erreichen, daß im August 1994 an der Straßenfront des Vorderhauses der Brunnenstraße 33 eine Gedenktafel angebracht wird. 1995 erklärt man das Synagogengebäude zum Baudenkmal und nimmt es in die Liste der erhaltenswerten Gebäude auf. Sonst tut sich jedoch wenig. Die Stadtbezirksverwaltung und die WBM stellen zwar eine Sanierungssatzung auf, in der sie eine soziale oder kulturelle Nutzung des Gebäudes festschreiben. Konkrete Entscheidungen über eine weitere Nutzung oder gar Instandsetzung des Gebäudes werden jedoch weiterhin nicht getroffen.

Und so steht das Gebäude weiterhin Jahr um Jahr leer. Und der Verfall schreitet voran. In den Mauern steigt Feuchtigkeit empor, das Regenwasser läuft gegen die ungeschützten Wände. Seit in der ehemaligen “Berlin-Kosmetik”-Fabrik das GründerInnen-Zentrum “Weiberwirtschaft” entstanden ist, gibt es auch keine Heizung mehr in dem Gebäude, denn im Zuge der dortigen Sanierungsarbeiten hat man deren Zuleitungen gekappt. Das Gebäude droht  restlos zu verrotten.

In der Brunnenstraße ansässige Vereine und Anwohnerinitiativen bemühen sich in jenen Jahren weiter um eine Beendigung des Leerstands des Synagogengebäudes, erarbeiten Vorschläge und Konzepte für eine Nutzung, informieren die Öffentlichkeit. Doch es dauert bis zum Jahre 2001, bis auch die verantwortlichen Behörden wieder aktiv werden.

Im November 2001 sind sich die Alteigentümer und die WBM einig, das Grundstück mit dem Gebäude zu verkaufen. Die Stadtbezirksverwaltung und die WBM fassen den Beschluß, die ehemalige Privatsynagoge historisch getreu wiederherzustellen. Angestrebt wird nun ein langfristiger Pachtvertrag mit der Jüdischen Gemeinde oder einem Kulturverein.

Die Berliner Architektin Hanna Liebich erhält den Auftrag für die Erarbeitung eines Gutachtens über die Wiederherstellung des Gebäudes. Dabei erweist sich, daß die Vermutung, lediglich die Fassade des Gebäudes sei über die Jahre erhalten geblieben, nicht richtig ist - beim Umbau des Inneren der Synagoge durch Berlin-Kosmetik sind die sechs alten Säulen der Empore lediglich umbaut worden. Sie sind noch vorhanden, ebenso wie die Treppen und die Empore in ihrer Rohform. Die Architektin legt Spuren der ursprünglichen Bebauung frei, unter anderem auch eines der Säulenkapitelle. Auch die Nische des einstigen Thoraschreins und sogar Teile der Wandbemalungen werden aufgefunden. Während der denkmalpflegerischen Analyse werden außerdem Kellerräume entdeckt, die möglicherweise wertvolle religiöse Gegenstände enthalten, die einst verschüttet waren.

2002 präsentiert man die Ergebnisse des Gutachtens der Öffentlichkeit. Noch im selben Jahr wird zumindest das Dach der Synagoge erneuert und der weitere Verfall damit erst einmal verhindert. Der WBM gelingt es schließlich, einen Käufer für das Grundstück und das Gebäude zu finden, einen jüdischen Arzt, der die Einrichtung eines jüdischen Lehrhauses plant, das das Gebäude der ehemaligen Synagoge sowie das Vorderhaus und die Seitenflügel umfassen soll.

Eine der ersten Maßnahmen ist die Befreiung des Innenraums von den Einbauten, mit denen die Synagoge in den Jahren nach 1938 verschandelt worden war. Dennoch kommt es nicht zu der von vielen Beteiligten und Anwohnern erhofften Wiederherstellung des großen Synagogensaales. Zwar bleiben im Zuge der in Angriff genommenen Umbauarbeiten die Strukturen des Gebäudes erhalten, doch werden, um genügend Räume für die neue jüdische Schule zu gewinnen, erneut zwei Etagen geschaffen, indem wieder eine Zwischendecke aus Stahl eingezogen wird. Und man geht sogar noch weiter: die Säulen der Empore, die die langen Jahre des Verfalls und der Zweckentfremdung der Synagoge überstanden hatten und gerade erst wiederentdeckt worden waren, werden nun endgültig abgebaut und eingelagert. Der Denkmalschutz erhebt gegen diese nicht wiedergutzumachende Zerstörung keine dauerhaften Einwände. Im Erdgeschoß entstehen nun ein Essens- und ein Seminarraum und im Obergeschoß ein Synagogensaal. Das Oberlicht wird wiederhergestellt, ist nun aber elektrisch beleuchtet.

2007 zieht schließlich wieder jüdisches Leben in die Synagoge ein, als die Talmud-Thora-Schule “Beis Zion” die Pforten für ihre Schüler öffnet.

Die vermutlich letzte existierende Privatsynagoge Berlins, die auch bereits als Synagoge errichtet wurde, ist damit ihrem drohenden Verfall entrissen worden. Ein kulturhistorisches Denkmal ersten Ranges konnte glücklicherweise doch noch erhalten werden. Leider ist dabei das ursprüngliche Erscheinungsbild der Synagoge auf der Strecke geblieben. An den einstigen schönen Innenraum der Synagoge erinnert nur noch ein einziges erhaltenes Foto. Und für die Öffentlichkeit ist die Synagoge heute nicht mehr zugänglich...

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© 2003-2012, Alexander Glintschert
Zuletzt geändert: 07 August, 2012