Das Kasino wird in den Jahren 1824/25 von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Er baut dafür das ehemalige Billardhaus zu einem Gebäude im italienischen Stil um. Direkt am erhöhten Ufer der nahe gelegenen Havel gelegen, bietet sich von ihm aus ein wunderschöner Blick auf den Fluß, hinüber zur Sakrower Dorfkirche.
Verschönt mit gelbem Putz und grünen Fensterläden, besitzt das Kasino einen Balkon, der von großen griechischen Frauenfiguren, sogenannten Karyatiden, getragen wird. Die Außenwände des Gebäudes sind geschmückt mit den Büsten des Aristides und der Pallas, mit den Rätselmasken des Dionysos und des Zeus. Im Großen Saal des Kasinos läßt Schinkel von ihm selbst entworfene Deckenmalereien anbringen.
Die Marmorfliesen im Inneren stammen aus dem Palast der Catharina Cornaro auf Zypern, die Mosaikwandbilder ließ Prinz Karl aus Pompeji beschaffen. Der Raum an der Seite zur Großen Neugierde hin wird von einer in tiefem Blau gehaltenen Sternenhimmeldecke geschmückt. Der große Mittelsaal verfügt über eine kassettenartige Deckenbemalung. Beide gehen auf Entwürfe von Schinkel zurück. Den anderen Seitenraum des Gebäudes ziert an der rechten Wand ein Fries aus Marmorintarsien und Perlmutteinlagen. Ebenfalls im Inneren befindet sich eine Büste, die den Prinzen Karl als 35-jährigen Mann zeigt.
Bei Festen, die Prinz Karl im Kasino ausrichtet, illuminieren offene Feuer in den Zinkgußschalen auf dem Dach das Gebäude - bis hinüber nach Potsdam waren die Leuchterscheinungen zu sehen.
Im Zweiten Weltkrieg wird das Kasino stark beschädigt. Ein Wiederherstellung wird erst im Rahmen der umfangreichen Restaurierungsarbeiten Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts möglich.
|