Im Jahre 1835 errichtet Karl Friedrich Schinkel einen von 18 korinthischen Säulen getragenen Rundbau - von der Kleinen Neugierde nur ein Stückchen weiter nach Potsdam hin entfernt. Den Bau krönt eine Nachbildung des Athener Lysikrates-Monuments.
Schon bald erhält dieser Bau den Namen Große Neugierde, da die Schloßbewohner von hier gern den zunehmenden Verkehr auf der Landstraße beobachteten, nachdem Schinkel 1834 eine neue Brücke nach Potsdam hatte bauen lassen.
Eine Anekdote, für deren Wahrheitsgehalt ich mich jedoch nicht verbürge, begründet den Namen des Bauwerks auf eine andere Weise: Angeblich habe Prinz Karl den Bau als Überraschung für seine Gemahlin geplant und ihn deshalb von einem hohen hölzernen Bauzaun umgeben lassen. Ihrer übergroßen Neugier jedoch nicht widerstehen könnend, suchte und fand seine Gemahlin Maria jedoch bald ein Astloch, durch das sie den noch unfertigen Bau erspähen konnte, wodurch sie ihrem Gemahl die Überraschung verdarb. Diese ihre Neugier habe dann dem Bau zu seinem Namen verholfen.
Im Jahre 1939 wird die Große Neugierde im Zuge des Ausbaus der Berlin-Potsdamer Chaussee um mehrere Meter in nördlicher Richtung versetzt. An diesem ihrem neuen Platz steht sie noch heute.
Im Zweiten Weltkrieg wird die Große Neugierde stark beschädigt. Einschläge von Granaten führen zu starken Schäden, Plünderungen tun ihr Übriges. Die Verzierungen an den Gittern der Großen Neugierde werden abgebrochen, Zinkbänder gestohlen, und die Brüstungsmauer wird zerschlagen.
Wiederhergestellt wird sie erst mehr als dreißig Jahre später, als man Ende der siebziger Jahre mit der Restaurierung des gesamten Parkgeländes entsprechend der historischen Pläne beginnt. Auf eine Rückversetzung an ihren ursprünglichen Standort verzichtet man allerdings.
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