Im Jahre 1883 wird neben dem Bahnhof Alexanderplatz, auf der dem Platz abgewandten Seite, nach Plänen von Wilhelm Böckmann und Hermann Ende ein siebzehneckiger Rundbau mit einem Durchmesser von 39 Metern errichtet. Durch den dem Bahnhof zugewandten Eingang gelangt der Besucher in den Innenraum, in dem ein farbenprächtiges Panorama-Bild die Schlacht von Sedan zeigt. Diese Schlacht vom 1. und 2. September 1870 gilt als Vorentscheidung im Deutsch-Französischen Krieg zugunsten der Deutschen.
Das Panorama ist eines von insgesamt sechs, die in Berlin zwischen 1880 und 1913 von privaten Investoren errichtet werden. An den Innenwänden zeigen sie stets riesige bildnerische Darstellungen mit Schlachten- und Kolonialmotiven. Das Sedan-Panorama ist von diesen das berühmteste und aufwendigste. Die Kosten für seine Errichtung belaufen sich auf die stolze Summe von einer Million Mark. Das Rundbild, das unter der künstlerischen Leitung des Hofmalers Anton von Werner entsteht, ist ungefähr fünfzehn Meter hoch und 120 Meter lang. Es dokumentiert eine entscheidende Szene der Schlacht von Sedan am 1. September 1870 zwischen 13.30 Uhr und 14 Uhr. Später fügt man ergänzende Dioramen mit der Kapitulationsszene des Folgetages zum Panorama hinzu.
Das Sedan-Panorama öffnet am 1. September 1883, genau am dreizehnten Jahrestag der Schlacht, den Besuchern seine Pforten. Die angrenzende kleine Straße erhält bereits im Jahr zuvor den Namen Panoramastraße. Ein kleiner Rest von ihr ist heute noch übrig: er verbindet den Fernsehturm mit dem Bahnhof.
Im Gegensatz zu der nach ihm benannten Straße hat das Sedan-Panorama die Zeiten nicht überstanden. Als im Jahre 1908 ein weiteres Kaufhaus am Alexanderplatz errichtet werden soll, muß der kleine Rundbau weichen und wird abgerissen.