Entlang der Verlängerung der Karl-Marx-Allee in Richtung Karl-Liebknecht-Straße, einem Straßenabschnitt, der heute zur Alexanderstraße gehört, wird 1969 ein weiterer Neubau fertiggestellt, der nach Entwürfen von Heinz Mehlan, Peter Skuin und Emil Leipold errichtet wurde. Das sogenannte Haus der Elektroindustrie (oder auch Haus der Elektrotechnik) ist mit seinen 221 Metern Länge ein recht imposanter Bau. Dieser Eindruck wird zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung noch verstärkt durch die roten Platten aus der Porzellanmanufaktur Meißen, die in seine Aluminiumfassade integriert sind.
In den Jahren der DDR beherbergt das Gebäude das Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik der DDR, Betriebe der Elektroindustrie und Elektronik, mehrere Außenhandelsunternehmen und eine Bank. Nach dem Ende der DDR dieser Nutzung beraubt, ist es wenig überraschend, daß die 1993er Pläne der Architekten Kollhoff und Timmermann zur Neugestaltung des Alexanderplatzes lediglich den Abriß des Gebäudes vorsehen. An seiner Stelle sollen mehrere der geplanten Wolkenkratzer errichtet werden.
Doch genau wie bei den anderen Bauten aus den Zeiten der DDR kommt es auch für das ehemalige Haus der Elektroindustrie anders, als die Realisierung der Umgestaltung mit den Jahren auf sich warten läßt. Der Eigentümer des Gebäudes, die Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG), die als einer der geplanten Investoren an dem Architekturwettbewerb beteiligt war, entscheidet sich, das Gebäude doch nicht abreißen zu lassen, sondern es stattdessen zu sanieren und zu vermieten. Bis zum Jahr 2000 dauern die Sanierungsarbeiten an. Für insgesamt fünf Millionen Mark wird das Gebäude mit einer Wärme- und Schalldämmung versehen. Bei dieser Gelegenheit gestaltet man auch die Fassade komplett neu. Der Architekt Sergej Tchoban läßt ein Zitat aus Alfred Döblins Roman “Berlin Alexanderplatz” anbringen, das die gesamte Fassade einnimmt. Aus diesem Anlaß wird das ehemalige Haus der Elektroindustrie in Döblin-Haus umbenannt. Leider ist dieses Zitat infolge der über die Jahre wirkenden Witterungseinflüsse heute kaum noch erkennbar.